Herbst 2017 (Wannenkopf/Rauher Kopf – Hochzeiger – Plattein – Venet – Wildspitz Nordgrat)

8 Oct


Wannenkopf/Rauher Kopf – Hochzeiger – Plattein – Venet – Wildspitz Nordgrat
Der Herbst 2017, zumindest Anfang Oktober, war nicht so golden wie er sein sollte. Dennoch gingen sich einige Touren aus. Hier ein paar Impressionen.
Die erste Tour der Woche: Ochsenberg-Wannenkopf Südgrat-Übergang Rauher Kopf. Der Aufstieg über den Grat zum Wannenkopf ist zwar nicht schwierig, verlangt einem aber doch etwas leichte Kraxelei ab. Aufgrund der extremen Brüchigkeit ist Vorsicht angesagt. Der Übergang zum Rauhen Kopf ist leicht und dauert nicht einmal eine halbe Stunde.

Nach zwei Familientouren auf Hochzeiger und Venet war Klettern mit Andy angesagt. Wir wählten die Route Schmetterlingsverschneidung an den Melzerplatten. Das war wirklich eine gute Wahl. Traumhafte, ausgesetzte Kletterei, konstant im Bereich 5. Auch nicht übertrieben eingebohrt, sodass man auch immer wieder Friends legen musste. Nach dem Ausstieg stiegen wir über den aussichtsreichen oberen Melzergrat zum Gipfel der Hinteren Platteinspitze. Das Wetter war der absolute Traum, also beschlossen wir, noch die Überschreitung zur Vorderen Plattein anzuhängen. Ein recht spannender Plan, da wir keine Ahnung von der Schwierigkeit hatten. Wir hatten nämlich noch nie davon gehört und auch nichts in Führern oder im Internet gelesen. Es stellte sich dann heraus, dass die Überschreitung lang ist, auch kurze Kletterstellen aufweist (max 3-4), aber keine richtige längere Kletterei. Ganz ohne Seil sollte man die Überschreitung aber eher nicht angehen. Die ganze Runde war dann wirklich eine eindrucksvolle alpine Klettertour.

sdr
dav

Nach der tollen Kletterei an der Plattein war die erste Schitour angesagt. Diese sollte auf die Wildspitze führen. Zwar waren wir alle (Andy, Vivian und ich) schon einige bis unzählige Male am höchsten Gipfel Nordtirols. Doch diese Tour über den Nordgrat bei windigen und winterlichen Verhältnissen war das Non Plus Ultra unserer bisherigen Wildspitz Besteigungen.
dav

Vom Pitztaler Gletscher ging es über den endlosen und pulververschneiten Mittelbergferner und einen etwas steileren aber unproblematischen Schlusshang zur Scharte 3.552m. Dann wartete die (Noch)Firnschneide des Nordgrats auf. Im oberen Teil leicht vereist, überwächtet und kurzzeitig auch sehr schmal. Einfach toll. Vom Nordgipfel machten wir noch einen Abstecher zum Kreuz.
Vivian am Gipfel

Aus dem Plan über Normalweg zurück zum Schigebiet zu kommen wurde nichts. Wir sahen nämlich keine Spuren am Gletscher, nur ein Meer an Spalten, kreuz und quer. Also stiegen wir kurz über den Nordostgrat ab und querten wieder zur Scharte 3552. Von dort ging es dann mit Schi recht gut zum Ausgangspunkt zurück. Die letzte Gondel war schon weg, also musste der Notweg herhalten. Diese Tour zur Wildspitze war ein echtes Abenteuer.
Die ersten Spuren der Saison