Nachdem Nicolai und Maximilian nun schon Schifahren, radeln, Fussball spielen können, war es wirklich an der Zeit, die erste Schitour zu unternehmen. Als Vorbereitung für ein grösseres Unternehmen Ende Mai fuhr die norwegische Familie Häusler Richtung Westen, zum Haukeliseter (Haukeli Alm), direkt an der Bundesstrasse von Ost nach West. Haukeli ist ein Teil der Hardangervidda, ein riesiges Hochplateau über der Baumgrenze. Das Gebiet ist von Lanflaufrouten durchzogen, es gibt aber auch ein paar ganz guten Möglichkeiten für alpine Schitouren. Die Höhenunterschiede sind nicht enorm. Also passt das ja ganz gut für die 4-6 Jährigen. Das Wetter an diesem Wochenende war ein Traum. Die Schneehöhe für Anfang Mai auch überdurchschnittlich, teils über 2 Meter.
Nach einer schönen, 4-stündigen 1.Mai Fahrt packten wir unsere Expeditionsausrüstung auf den Schlitten.
Vivian und ich gingen mit Tourenausrüstung, Nicolai und Maxi die Langlaufschi. Nach ca. 1,5 Km Wanderung über den gefrorenen See „Ståvatn“ richteten wir unser Basislager ein.
Die Arbeitsteilung funktionierte einwandfrei: Coni+Maxi Zelt aufstellen, Vivian: Zelt einrichten, Nicolai Schnee schmelzen. Die Abendstimmung war wunderschön. Keine Wolke, die den Vollmond stören konnte, kein Luftzug. Nur die Kälte machte sich nach und nach bemerkbar. Die Temperatur sank auf minus 8 Grad. Vivian hatte es in meinem MtMcKinley Expeditionsschlafsack fein. Die Kinder zwischen uns schliefen auch gut. Nur ich habe im Billigschlafsack die Nacht durchgefroren.
Da war es angenehm, am Morgen aufstehen zu dürfen und Spiegeleier zu kochen.
Dann wurde es ernst. Wir starteten in Richtung „Kista“, ein sage und schreibe 1.302 Meter hoher Gipfel. Im Foto unten auf der rechten Seite. Der See, hinter dem der Zeltplatz war, im Vordergrund.
Wie zu erwarten, wurde auch schnell deutlich, wer in der Familie der Bergsteiger ist, und wer sich in Hinkunft eher auf den Fussball konzentrieren wird. Maxi sprintete förmlich die Hänge empor. Beim Nicolai gingen die Höhenmeter etwas schleppender. Es brauchte trotz Kaiserwetter und Traumbedingungen einiges an Überredungskunst und Bestechungsmaterial (Schokolade). Nach einiger Zeit (Zeit sollte man bei Schitouren mit Kindern völlig ausser Acht lassen) erreichten wir den Gipfel. Hier wurde der Schiwechsel vollzogen und mit der Abfahrt begonnen.
Für den kleinen Maxi wäre Firn sicher besser gewesen. Der Pulver war aber auch nicht so schlecht. Nach einer anstrengend Abfahrt kamen wir wieder zum Zelt zurück. Da war Nicolai wieder in seinem Element. Schneemann bauen, Sprungschanze graben, Schnee schmelzen. Und noch besser wurde es als wir zurück beim Hotel waren. Man kann, wie das Foto zeigt, überall Fussball spielen.
Nach der tollen aber doch kalten Zeltnacht, gönnten wir uns nun den Luxus eines Hotelzimmers.
Am nächsten Tag gingen wir es ruhiger an. Coni eine Schitour in der Früh, Vivian am Nachmittag, und der Maxi noch eine MiniSchitour mit besonderer Lifthilfe. Siehe unten!