Piz Cambrena, 3.606m, Piz Palü, 3.899m, Berninagruppe, Schweiz

22 Jul

Alles unter einen Hut bringen!

Wie kann man Schwiegervater, Frau, Kinder, Eltern, Freunde, Essen, Trinken, Gletscher und Klettern unter einen Hut bringen?

Ja, man fährt mit Kind und Kegel auf die Diavolezza!

Tag 1: Zugi und Coni erklettern die Eisnase am Piz Cambrena. Aufgrund der tollen Verhältnisse ging das auch ohne Akklimatisierung sehr rasch, nach nicht einmal 4 Stunden steht die neue, aber super funktionierende Zweierseilschaft am Gipfel. Die Schwierigkeit der Eisnase soll bei AD liegen. Auch haben wir die eine oder andere Gruselgeschichte im Internet gelesen. Perfekter Trittschnee, der brüchigen Fels und Eis überdeckt, machten die Sache aber eher harmlos.

Der Abstieg erfolgt über den wunderschönen, teils mit Haken versehenen, Grat über den Piz d’Arlas, 3.375m. Besonders eine Stelle, die nur sitzend überwunden werden konnte, wird uns in Erinnerung bleiben.

 

Nach der Tour bleibt nicht viel Zeit zum Entspannen. Wir begrüssen:

Vivian und Eva: Mit Piz Palü Ambitionen

Opa (Hans) trotzt der Höhenkrankheit

Morfar (Jon) und bestemor (Ingeborg) zum ersten Mal auf 3000

Oma (Lore) und Nati (Renate): Die alpinen Babysitter

Maxi und Nicolai: Next Gen Alpinists

Jon macht die Höhenluft etwas zu schaffen. Schnaps, Prosecco und Bier wirken aber Wunder und es wird noch ein schöner Abend. Während die Schnarcher ein Zimmer haben, zwängen Eva, Zugi, Vivian, Coni, Maxi, Nicolai und Oma sich ins Lager. Dort läutet schon vor vier der Wecker und die Palü Aspiranten schleichen sich aus dem Zimmer. Ein für Hüttenvrehältnisse superluxoriöses Frühstück und los geht’s. Coni findet seinen Klettergurt nicht und sollte der erste seit Jahrzehnten werden, der den Palü mittels traditionellem Bulinknoten besteigt (=direkt ins Seil eingebunden=Seil zur Zierde).

Nach einem kurzen Stolpern durch die finstere Moränenlandschaft geniessen wir einen tollen Sonnenaufgang. Zeit für eine beknackte 2013 Neuheit: Selfie. Ein Selbstauslöser hats früher auch getan. Nach einer Stunde war der Gletscher erreicht. Nächtliches Durchfrieren sorgt für perfekte Verhältnisse. Da stören auch die 50m tiefen Gletscherspalten nicht. Es geht zügig voran, Vivian und Eva in Sprintlaune. Auch Zugi und Coni halten mit. Das Herzstück der Palübesteigung ist dann der Gipfelgrat. Herrliche Kontraste zwischen dem dunkelgrünen Tiefen Italiens im Süden und der leuchtend weissen Schneide des Gipfelkamms. Dieser ist teilweise so schmal, dass in die tausend Meter nach Norden abfallende Steilflanke ausgewichen wird. Bitte nicht stolpern, wenns geht! Machen wir nicht, und nach gut vier Stunden stehen wir am Gipfel und bewundern die Aussicht, vor allem nach Osten zu unseren Heimatbergen (Ortler, Weisskugel, Riffler etc).

Der Abstieg verläuft ebenso reibungslos wie der Aufstieg. Gratuliere! Auch an Oma und Opa, die den 3.207m hohen Hüttenberg Munt Pers bestiegen haben. Und Jon, der die 3000m Grenze sprengte.

Die Schweiz hat hohe und schöne Berge. Ansonsten ist uns Italien lieber. Also ging’s zum Essen grenzüberschreitend nach Livigno.
Danke an alle für eine supercoole Tour!

 

 

Leave a Reply

Your email address will not be published.