Texelspitze, 3.318m, Ötztaler Alpen, Südtirol, Italien
Die Ötztaler Alpen sind eine riesige Gebirgsgruppe. Sie starten am Krahberg, also direkt vor der Haustür. Ihre Südausläufer erstecken sich aber bis nach Meran, an den Hängen lassen ein spezielles Mikrolima sogar Palmen wachsen.
Die Texelspitze ist der namengebende, wenn auch nicht der höchste Gipfel des Nationalparks Texelgruppe. Ein eher einsamer Gipfel, im südlichen Schatten des Ötztaler Hauptkamms, mit Similaun und Hochwilde als bekannteste Protagonisten.
Nach einer anstrengenden Bürowoche und einem späten Flieger nach Österreich war ich erst um 12 Uhr Mitternacht im Bett. Nach fünf Stunden ging es los. Mit dem Auto ins Schnalstal und zum schönen Hof des Vorderkaser. Aufgrund der eher bescheidenen Schneelage war Schitragen angesagt. Vom Mitterkaser sah ich dann aber Spuren in einer sausteilen Waldschneise, denen ich folgte. Das besondere an einer Tour auf die Texelspitze ist, dass sie nie aufhört. Immer wieder kleine Hänge und Mulden, relativ flach. Und auch nach drei Stunden steht man erst auf dem Vorgipfel, 3.108m, und hat noch gut 200m vor sich. Die Höhe und das Spuren, sowie Schlafmangel, machte mir etwas zu schaffen. Doch nach gut vier Stunden war der kurze Kraxelgrat auch erledigt. Im Norden war der bereits erwähnte Hauptkamm in seiner Gesamtheit zu sehen. Im Süden ein riesiges Wolkenmeer, nur die höchsten Dolomitengipfel ragten heraus. Bei der Abfahrt gab es dann wenig, aber guten Pulver. Aufgrund fehlenden Schmalzes in den Wadeln recht anstrengend zu fahren.
Habicht, 3.277m, Stubaier Alpen, Tirol, Österreich
Der Schnabel des Habichts – Die Nordwand erschummelt.
Der Habicht ist einer der bekanntesten Berge rund um Innsbruck. Ein riesiger Bergstock, über 3.200 Meter hoch, in den Stubaier Alpen gelegen. Nach Norden hängt ein Gletscher hinunter, der einst eine herrliche Nordwand bildete. Die Klimaänderung hat aus dieser Eiswand eine Schitour gemacht. Die steilen Gletscherbrüche auf ca. 2.800 Meter Seehöhe sind durch Abschmelzung passierbar geworden. Die Firnhänge oben sind ganz weg. Dennoch, der Schnabel des Habichts bietet nach wie vor ein imposantes Ambiente. Zugi und ich starteten um 6 Uhr von Gasteig im Stubaital. Der mühsamste Teil der Tour ist der Waldkampf zur Mischbachalm. Danach stiegen wir durch herrliches Tourengelände, einer Schispur folgend, in der Mischbachgrube aufwärts zum Gletscher unter dem erwähnten Eisbuckel, den Schnabel des Habichts. Jung und wagemutig wie wir sind J kletterten wir am Eis des Schnabels statt im Schnee daneben. Meine ältesten Steigeisen, fast 30 Jahre haben sie am Buckel, waren den Anforderungen aber nicht gewachsen. Ein Eisen machte sich selbstständig ich war auf Zugis Hilfe angewiesen, um von der Eiswand wieder in die Schneerinne zu gelangen. Der Weiterweg über den flachen Teil des oberen Gletschers und den Schummelausgang der Nordwand, einer Rinne im linken Teil der Gipfelflanke, war dann unproblematisch. Bei unheimlicher Nebelstimmung kletterten wir mit Pickel den kurzen Felsgrat zum Gipfel, den wir um 12 Uhr erreichten, empor. Die Abfahrt war echt ein Hit. Zuerst Pulver vom Feinsten, unten dann Firn zur Alm. Der Rest hinab ins Tal erwies sich dann wie zu erwarten als Krampf durch Büsche und Wald. Zurück beim Auto waren wir durchaus erledigt.